Waldohreulen am Pfäffikersee

von RoliRanger

Am Pfäffikersee kann man zurzeit Waldohreulen beobachten. Natürlich sollte man dies aus sicherer Distanz tun, ohne die Schutzzonen zu betreten.

Waldohreulen leben Im Winter in Gruppen von zwei bis 20 Tieren. Dank den Schutzzonen finden sie am Pfäffikersee genügend Nahrung (Mäuse). Wir sichteten bis zu neun Eulen in einer Gruppe.

Am Ranger-Infostand Anfang Dezember stiess das Thema «Waldohreule» auf grosses Interesse: Fast 100 Personen verweilten am Infostand und suchten die versteckt lebenden Eulen mit Feldstecher und Periskop. Wussten Sie, dass die Waldohreulen den Kopf bis zu 270 Grad drehen können? Wenn eine Eule ihren Kopf nach rechts dreht, kann sie nicht nur hinter sich blicken, sondern sogar noch auf die andere Seite. Die namensgebenden «Federohren» dienen nicht zum Hören, sondern lediglich der Mimik. Im ruhigen oder aufmerksamen Zustand sind die Ohren aufgerichtet, bei Gefahrensituationen angelegt.

Eulen sind für die Jagd geboren: Dank fransenartigen Federn können sie lautlos fliegen. Die Gesichtsschleier um die Augen kanalisieren kleinste Geräusche. Tastborsten um den Schnabel helfen, Tiere in nächster Nähe wahrzunehmen. Ohne ihre starken Beinknochen wäre es den Eulen ausserdem nicht möglich, die Beute bereits beim Aufprall vom Sturzflug zu töten.

Die grössten Bedrohungen für die Waldohreule kommen vom Menschen: Pestizide, die zum Beispiel Wühlmäuse durch die Nahrung eingenommen haben, werden auch auf die Eulen übertragen, was unter anderem zu ausgedünnten Eischalen führt. Monokulturen bedeuten für die Waldohreule weniger Nahrung, da es kaum Mäuse gibt darin. Die Intensivierung der Landwirtschaft führt zum Rückgang ihres Lebensraumes und auch ihrer Nahrungsgrundlage. Hinzu kommen menschengeschaffene Strukturen wie Zäune, Stromleitungen und der Verkehr, die allesamt tödliche Hindernisse für die Waldohreule darstellen.

Die natürlichen Feinde der Waldohreule sind die Krähe, der Dachs, der Fuchs, der Baummarder, der Uhu und der Mäusebussard. Um ihre Jungtiere vor Angriffen zu schützen, simuliert ein adultes Tier eine Verletzung und stürzt in der Nähe des Angreifers nieder, sodass dieser die vermeintlich einfache Beute verfolgt und so vom Nest weggelockt wird. Ihre Nester bauen die Waldohreulen im Übrigen nicht selber, sondern sie übernehmen die alten Nester anderer Vögel.

Weitere Informationen zur Waldohreule 
Foto © Explorer Photography

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