Falscher Pelz übergeworfen?
von RoliRanger
Da habe ich doch bei einem meiner letzten Rundgänge das Tier des Jahres 2018 entdeckt: ein Hermelin (Mustela erminea). Doch der flinke Mäusejäger trug - wie zu dieser Jahreszeit üblich - sein schneeweisses Winterfell. Die Greifensee-Landschaft zeigte sich aber in braun-grün und so hatte die Tarnung des kleinen Kerlchens keine Wirkung - alle konnten ihn von Weitem sehen!
Hermeline (Mustela erminea) gehören zur Familie der Marder. Sie haben einen langgestreckten, schlanken Körper mit kurzen Beinen. Der Schwanz hat an der Spitze eine schwarze Quaste. In unseren Gegenden ist das Fell im Sommer braun gefärbt und im Winter weiss - ausser die Quaste, die bleibt schwarz. Sein weiches, dichtes Winterfell wurde ihm früher oft zum Verhängnis. Daraus wurden Pelzmäntel genäht. Der Farbwechsel wird durch Hormone gesteuert, deren Konzentrationen von den Aussentemperaturen und der Tageslänge beeinflusst werden. In milden Wintern kann das Fell der Hermeline deshalb teilweise braun bleiben.
Die Schermaus gehört zum bevorzugten Beutetier des Hermelins. Die Hermelin-Population ist von dieser Maus abhängig und schwankt von Jahr zu Jahr. Die Bestände im Mittelland sind stark zurückgegangen. Ursachen dafür sind unter anderem die Intensivierung der Landwirtschaft und das immer dichtere Netz der Verkehrswege.
Auch im Winter benötigt das Hermelin regelmässig Nahrungsnachschub und viel Energie um sich warm und fit zu halten. Wie andere Wildtiere reagieren sie empfindlich auf Störungen. Im Winter fahren die meisten Wildtiere ihren Energieverbrauch runter, dies weil das Nahrungsangebot stark eingeschränkt ist. Jede zusätzliche Aufruhr frisst Energie und kann das Tier so stark schwächen, dass es zum Tode führen kann.