Intensivweiterbildung in der Naturstation: Berufs- und Laufbahnberaterin Regula Sekinger hat sich eine Auszeit genommen.

Die Intensivweiterbildung (IWB) ermöglicht Lehrpersonen, Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter, Berufsberaterinnen und Berufsberater einige Wochen Abstand zu nehmen vom beruflichen Alltag und die eigenen Aufgaben aus Distanz zu betrachten. Regula Sekinger hat den Bildungsurlaub genutzt für ein Praktikum in der Naturstation. Wir fragten nach und wollten wissen, wie es ihr gefallen hat.

Was war deine Motivation, dir eine Auszeit vom biz Uster zu nehmen?
Nach 12 Jahren Tätigkeit als Berufs- und Laufbahnberaterin wollte ich wieder einmal etwas anderes machen. Die IWB (Intensivweiterbildung) der PHZH bietet mit dem Angebot „Arbeitswelten erfahren“ die Möglichkeit für eine strukturierte Auszeit. Diese Gelegenheit wollte ich gerne nutzen.

Warum hast du dich für ein Praktikum/Seitenwechsel in der Naturstation entschieden?
Als es darum ging, einen Praktikumsplatz zu suchen, hatte ich ein paar Kriterien, die mir wichtig waren:
Draussen zu arbeiten im Bereich Natur- oder Tierschutz und der Arbeitsplatz soll in der Nähe von meinem Wohnort (Gossau) sein. Die Naturstation entsprach all meinen Kriterien.

Wie sieht dein typischer Berufsalltag aus? Und was sind die Unterschiede zur Arbeit in der Silberweide?
Als Berufs- und Laufbahnberaterin im biz Uster habe ich ganz unterschiedliche Aufgaben. Das Kerngeschäft ist natürlich die Beratung von Menschen ganz verschiedenen Alters. Da sind Jugendliche in der ersten Berufswahl, Lernende in der Ausbildung, Erwachsene mit oder ohne Ausbildung, Menschen auf Stellensuche, Migranten und Migrantinnen…

Die Zusammenarbeit mit Schulen (Oberstufe) ist wichtig (Klassen- und Elternorientierungen in der 2. Sek.), ich bin auch regelmässig in der Infothek anzutreffen und gebe dort Auskünfte, ich plane Workshops und führe diese durch (z.B. zum Thema Bewerbung/Vorstellungsgespräch), ich arbeite mit in einer kantonalen Arbeitsgruppe zu Integrationsthemen, wir haben viele Sitzungen und Weiterbildungen, ich verbringe auch viel Zeit am Computer (Mails lesen, Informationen verarbeiten, Gesprächsprotokolle schreiben…)

In der Naturstation Silberweide

... bin ich nie am Computer (schreibe aber manchmal die nötigen Mails am Handy)
... bin ich täglich mehrere Stunden draussen (bei wunderschönem Herbstwetter)
... jäte ich ein paar Stunden, was zwar physisch anstrengend ist, aber mental extrem entspannend (ausserdem ist es toll, zu sehen, was man gemacht hat)
... bin ich in einem kleinen Team mit vier Frauen und geniesse das sehr
... gibt es viel Abwechslung, d.h. ganz unterschiedliche Arbeiten zu erledigen 

Was hat dir am besten gefallen? 
Das Silberweide-Team hat mich herzlich aufgenommen und ich habe viel Neues gelernt über die Natur. Da die Naturstation der Greifensee-Stiftung angegliedert ist, die auch den Rangerdienst betreibt, hatte ich die Gelegenheit, zwei Ranger auf ihren Touren am Greifensee und am Pfäffikersee zu begleiten.

Lustig ist, dass ich Oliver Berchtold wieder begegnet bin. Er war Schüler in meiner ersten Klasse als Primarlehrerin (meinem Erstberuf) und hat als Landwirt heute einen Bewirtschaftungsauftrag für die Silberweide. Etwas vom ersten, das er mir gesagt hat nach unserem Wiedersehen war: „Weisst du noch, wie du mit uns Schülerinnen und Schülern einmal an einem Montag in die Silberweide wolltest und wir vor geschlossenen Türen standen?“

Was nimmst du mit aus deiner Zeit in der SW?
Ich hoffe, dass die Sonnenstrahlen, die ich in den sieben Wochen gesammelt habe, für den ganzen Winter reichen! Und ich freue mich, wenn der Kontakt zur Silberweide erhalten bleibt.

Liebe Regula, danke für dein grosses Engagement und deine Unterstützung! Auch wir profitieren vom «Sichtwechsel» und erhalten wertvolle Impulse aus anderen Berufsgruppen. Wir freuen uns, wenn wir dir ein Stück Natur näher bringen konnten und wir dich bald wiedersehen in Mönchaltorf. Alles Gute!

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