Fuchs’Knabenkraut in voller Blüte

von RoliRanger

Die geschützten Riedwiesen und Flachmoore rund um den Greifensee sind sehr artenreich und gehören zu den grössten verbleibenden Mooren des Kantons Zürich. Sie bieten Lebensraum für eine Vielzahl von Pflanzen, die sich an den sauren Boden angepasst haben. Eine davon ist das Fuchs’Knabenkraut, das einer der Ranger kürzlich auf seinem Rundgang entdeckt hat.

Das prächtige Fuchs’Knabenkraut (Dactylorhiza fuchsii) wird auch Fuchs-Fingerknabenkraut genannt. Es blüht von Juni bis Juli mit reichblütigem Blütenstand in dunkelvioletter und seltener auch weisslicher Farbe mit Punkten und Strichen, sowie symmetrischem Schleifenmuster auf den Lippen. Während der Blüte zieht es zahlreiche Insekten, wie bspw. den Schmalbock-Käfer oder den Perlmuttfalter und die Hainschwebfliege an.

An Standorten wie Quell- und Flachmooren, sowie in lichten Nadelmischwäldern und an Hängen mit wechselfeuchten bis nassen Wiesen fühlt sich diese Art aus der Familie der Orchideengewächse sehr wohl. Mit ihren oberseitig dunkelgrünen und querovalen Flecken, sowie mit hellgrüner Unterseite an den Laubblättern, kann sie leicht mit dem Flecken-Fingerwurz (Dactylorhza maculata) verwechselt werden. Bis heute herrscht Uneinigkeit, ob die ausdauernde und krautige Pflanze eine eigene Art, eine Unterart oder gar eine Varietät des variablen Flecken-Fingerwurz ist.

Diverse Arten des Knabenkrauts (Dactylorhiza) sind schweizweit geschützt und dürfen nicht gepflückt werden. Ihr Habitat leidet teilweise stark unter Einflüssen der Landwirtschaft, wie zum Beispiel Überdüngung, aber auch unter Störungen des Menschen und unter der Veränderung des Klimas. Daher ist es umso erfreulicher, wenn wir im Naturschutzgebiet des Greifensees diese seltene Pflanze in ihrer vollen Blüte ungestört betrachten dürfen. Von den Wegen aus gut zu sehen, ist es beispielsweise an verschiedenen Orten im Riediker-Rälliker-Ried am oberen Greifensee und auch in der Naturstation Silberweide. Vielleicht erblicken Sie es auf Ihrem nächsten Spaziergang.

 

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