Die «Little Big Five» vom Greifensee

von Sandra Julius

Die natürlichen Lebensräume und mit ihnen viele Tier- und Pflanzenarten nehmen auch in der Schweiz stetig ab. Der Greifensee ist Heimat vieler solch seltener und bedrohter Tier- und Pflanzenarten. Um auf die Wichtigkeit dieser Naturräume hinzuweisen, stellen wir Ihnen in unserem aktuellen Blog die «Little Big Five» vom Greifensee vor. Sie stehen alle für einen Lebensraum rund um den See, der vielen weiteren seltenen Tieren und Pflanzen als überlebenswichtiger Rückzugsort dient.

Seltene Arten wie den Laubfrosch oder das Hermelin vor der eigenen Haustüre beobachten zu können, ist keine Selbstverständlichkeit. Laut dem Bundesamt für Umwelt sind über die Hälfte aller Lebensräume der Schweiz bedroht und mehr als ein Drittel aller Arten gelten als stark gefährdet. Der Schutz und der Erhalt von verschiedenen Naturräumen sind wichtiger denn je.

Mit den «Little Big Five« vom Greifensee stellen wir Ihnen fünf Tiere vor, die hier bei uns in den Naturschutzgebieten leben: Hermelin, Haubentaucher, Laubfrosch, Kleiner Moorbläuling und Elritze – einigen werden Sie bestimmt schon begegnet sein. Mit der Anlehnung an den Begriff der berühmten „Big Five“ Afrikas möchten wir auf die Bedeutung der fünf bei uns heimischen Tiere kleineren Formates hinweisen. Denn unsere «Little Big Five» mögen zwar nicht so gross sein, wie die berühmten Savannentiere in Afrika, aber bedeutsam sind sie allemal: Sie alle stehen für einen bestimmten Lebensraum, der rund um den See einer Vielzahl von seltenen oder bedrohten Arten als überlebenswichtiger Rückzugsort dient:

Das flinke Hermelin benötigt Wiesen und Weiden für die Jagd, die aber genügend Kleinstrukturen wie Ast- oder Steinhaufen, Hecken, Büsche und Altgrasstreifen aufweisen, wo es in Deckung gehen kann. Diese vernetzten Kleinstrukturen sind auch für den selten gewordenen Feldhasen oder die gefährdet Zauneidechse wichtiger Lebensraum.

Der charakteristische Haubentaucher fühlt sich am Greifensee sehr wohl – gut 50 Prozent aller Brutpaare des Kantons Zürich brüten bei uns. Hauptgrund dafür dürften die geschützten Uferzonen mit den Schilfgürteln sein. Hier leben auch die seltenen Zwerg- und Rohrdommeln oder der Teichrohrsänger.

Die winzigen Laubfrösche stehen in der Schweiz zwar auf der Roten Liste der bedrohten Arten, am Greifensee ist ihre Population dank Schutz- und Fördermassnahmen aber stabil. Offene, besonnte Flachwasserteiche mit genügend Büschen und Sträuchern in der Umgebung sind auch für die Ringelnatter oder die Erdkröte zentral.

Der Kleine Moorbläuling ist für die Eiablage zwingend auf Riedwiesen mit Lungen- oder Schwalbenwurz-Enzian angewiesen. Diese sehr selten gewordenen Enzianarten wiederum wachsen ausschliesslich auf mageren Riedwiesen. Auch der vom Aussterben bedrohte Kiebitz ist auf mageren Riedwiesen zuhause.

Die Elritze ist ein geselliger, aber sehr selten gewordener Schwarmfisch. Sie sind zwingend auf sauberes, kühles Wasser angewiesen. In Zuflüssen des Greifensees wurden kürzlich nach langer Zeit wieder Elritzen beobachtet. Von guter Wasserqualität und strukturierten Unterwasserlebensräumen profitieren auch viele andere Fisch- und Muschelarten.

Hier gelangen Sie zu weiteren Informationen über die «Little Big Five» und ihre Lebensräume.

In den nächsten Monaten werden wir Ihnen die fünf Tiere in unserem Blog vertiefter vorstellen.  Zudem machen unsere Ranger Infotische zu den «Little Big Five» am See, in der Naturstation Silberweide gibt es vom 23. März bis am 30. Oktober eine Fotoausstellung zu den fünf Tieren zu sehen, am 12. Juni findet eine Familien-Führung zu den «Little Big Five» in der Naturstation statt und am 31. August können sich Interessierte gar mit den Rangern auf «Little Big Five»-Safari an den Greifensee begeben. Auch das Silberweide-Fest wird sich dieses Jahr um die fünf Tiere und ihre Lebensräume drehen. Weitere «Little Big Five»-Aktionen folgen.

Mit einer Gönnerschaft für eines der fünf Tiere können Sie uns dabei unterstützen, die Lebensräume der «Little Big Five» vom Greifensee weiterhin aufzuwerten, zu erhalten und zu schützen.

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