Der Hecht – Jäger und Gejagter

von Sandra Julius

Der Hecht ist ein stattlicher Fisch. Er kann bis zu 1.30 Meter lang und 20 Kilogramm schwer werden. Entgegen vieler anderer einheimischer Fischarten ist sein Bestand in der Schweiz stabil. Das macht ihn für die Freizeit- und Berufsfischerei gleichsam attraktiv – auch am Greifensee.

Beeindruckend am räuberischen Hecht ist nicht nur seine Grösse, sondern auch seine Stärke und Wendigkeit bei der Jagd. Pfeilschnell kann er aus dem Stand beschleunigen und erlegt mit seinem Blitzangriff neben anderen Fischen zuweilen auch Schlangen, Wasservögel oder kleine Säugetiere wie Mäuse und Ratten. Er gehört zu einer der wenigen einheimischen Fischarten, die nicht gefährdet sind. Aber auch sein Lebensraum wird zunehmend knapper: Für die Jagd ist er auf unverbaute, naturbelassene Uferbereiche angewiesen, wo er seiner Beute auflauern kann. Auch zum Laichen benötigt er Flachwassergebiete mit Schilf- oder Pflanzenbewuchs, am liebsten sind ihm gar überschwemmte Uferzonen.

Am Greifensee musste der Hechtbestand lange Zeit künstlich unterstützt werden. Seit 1994 die Verordnung zum Schutz des Greifensees in Kraft trat und sich die Laichkraut- und Schilfbestände in der Folge erholten, ist sein Bestand stabil und kommt seit 2010 ohne Besatz aus.

Auf Fischer übt der schlaue Räuber eine ganz eigene Faszination aus und ist bei der Freizeit- und der Berufsfischerei gleichermassen beliebt. Der Schweizerische Fischerei-Verband hat den Hecht unlängst zum Fisch des Jahres 2023 gekürt. Auch am Greifensee, der unter den Fischern als Raubfischgewässer bekannt ist, steht das Hechtfischen hoch im Kurs.

Wenn die Schonzeit des Hechtes am 1. Mai endet, führen unsere Ranger zusammen mit der Fischerei- und Jagdverwaltung sowie der Kantonspolizei jeweils eine «Hechtkontrolle» durch. Gemeinsam sind sie in den frühen Morgenstunden am und auf dem Greifensee unterwegs, um sicher zu stellen, dass die geltenden Regeln eingehalten werden.

Dieses Jahr wurden dabei 125 Personen kontrolliert. Die Fischer waren insgesamt sehr kooperativ und verhielten sich grossmehrheitlich korrekt. Wegen der Verwendung von unerlaubten Ködern kam es zu vier Anzeigen. Ebenso wurden einige Bootsfischer verwarnt, weil sie den Abstand von 25 Metern zum Schilfgürtel nicht einhielten. Der grösste Hecht, der während der Kontrolle gefangen wurde, war rund 100 Centimeter lang, die meisten anderen kamen auf eine Länge zwischen 60-65 Centimetern. Das Schonmass von 45 Centimetern wurde von allen Fischern eingehalten.

 

Mehr Informationen zu den geltenden Fischereiregeln finden Sie hier oder auf der Website des Kantons Zürich.

 

Foto oben: Vladimir Vitek, Hecht

Fotos unten: Greifensee-Stiftung, «Hechtkontrolle» am Greifensee

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